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Vordergründig geht es bei der CBD um den Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt, aber dahinter verbergen sich vielfältige Interessenslagen. Im Zeitalter der Biotechnologie ist die biologische Vielfalt zu einem strategischen Rohstoff geworden und die Frage der Verfügbarkeit und des Zugangs dazu ist u.a. für Pharma- und Saatgutindustrie und für WissenschaftlerInnen sehr wichtig.
Gleichzeitig ist die biologische Vielfalt aber Lebensgrundlage für Indigene und bäuerliche Gemeinschaften und die Ausgangsbasis für die weitere Züchtung von Nutzpflanzen, was gerade in Bezug auf den Klimawandel von zentraler Bedeutung für Ernährungssicherheit ist.
Die Bundesregierung und die Parteien hatten sich lange auf das große internationale Politik-Event in Deutschland vorbereitet. Das angeblich so umweltbewußte Deutschland wollte seinem Ruf gerecht werden. Und auch Nichtregierungsorganisationen (NGOs), vor allem Umweltschutzorganisationen, absolvierten einige Vorbereitungen. Koordiniert werden diese NGO-Aktivitäten, vor allem Lobbyarbeit, vom "Forum Umwelt und Entwicklung".
Die BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie möchte ihren Protest auf die Straße tragen. Im Mittelpunkt steht für uns die grundsätzliche Kritik an der allgemein zunehmenden Kommerzialisierung und Privatisierung von biologischer Vielfalt und Natur. Es ist keine neue Erkenntnis, daß das herrschende kapitalistische Entwicklungsmodell, das auf Industrialisierung und ungebremsten Verbrauch von natürlichen Ressourcen mit Wachstumssteigerung und Globalisierung setzt, verantwortlich für den Verlust von biologischer Vielfalt ist. Die stattfindende Homogenisierung der Kulturen beschleunigt diese Zerstörung noch, denn letztlich ist biologische Vielfalt nur bei gelebter kultureller Vielfalt möglich.
Wir haben uns in die Diskussionen um die COP eingemischt und sind selbst mit Aktionen auf die Straße gegangen.
Die neuesten Infos mit einem Terminplan für den Mai in Bonn zum Ausdrucken und Verteilen waren als "Kaperbrief special" veröffentlich worden, in deutsch, englisch und spanisch.
Schon im Dezember hatten wir einen allgemeinen Aufruf gestartet, den ihr hier lesen könnt (call to action-englische Version).
Diverse Artikel und Links zum Thema:
Eine Einführung in das Thema Biopiraterie und die Rolle der CBD (neben vielen anderen Aspekten) findet ihr in dem Buch der BUKO-Kampagne: Grüne Beute, siehe links.
Einen guten Überblick über die formalen Ziele, Strukturen und Prozesse der CBD und COP gibt der Artikel "who is who der COP". Auf der gleichen Seite gibt es auch speziellere Vorträge zum Thema zum runterladen.
Hier findet sich der Aufruf der der BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie"von G8 zu COP9".
Hier geht es zum Positionspapier der Kampagne zur CBD. Und hier findet sich ein neuerer Artikel zu den Positionierungen von indigenen Gruppen, darauf bezogenen NGOs und der Biopiraterie-Kampagne, erschienen im GiD 185, Dez. 2007.
Unter dem Titel "Auf dem Vernandlungsparkett" hat der Gen-ethische Informationsdienst ein ganzes Heft dem Thema Biodiversitäts-Konferenz gewidmet.
Einen guten Überblick über die politische Bedeutung der COP gibt das ILA Heft 234: "Ware Natur" vom April 2000 mit sehr interessanten Artikeln zu verschiedenen Aspekten der CBD.
Eine Vorschau zum internationalen Kongresszirkus bietet der Artikel: COP9 - Hat die Natur einen Preis?
Die unterschiedlichen Sichtweisen auf Biodiversität zeigt der Kaperbrief Artikel Geld oder Leben auf.
Genbanken sind ein Bestandteil der Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. Das beleuchtet der Artikel: Saatgutsammlungen - Rückendeckung für Biopiraterie?
Der Artikel Früchte der Vielfalt zeigt wie kulturell gelebte Vielfalt zu dessen Erhaltung in Indien beiträgt.
Welche Konflikte entstehen können, wenn bewohnte Gebiete als Naturschutzgebiete ausgerufen werden, zeigen die Artikel Retten, was zu retten ist: den Profit und die 'Natur' und Der Wald als Dienstleister.
Genpatente sind die Kanonenkugeln von heute ist ein Artikel der Kampagne, über das Problem der Privatisierung und Monopolisierung von biologischer/genetischer Vielfalt und internationale Abkommen wie TRIPs und CBD.
Zur Bedeutung der Agrobiodiversität hat die GTZ ein Themenblatt herausgegeben: Genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft
Eine Broschüre: Das Recht indigener Völker auf ihr kulturelles Erbe: Biologische Vielfalt, traditionelles Wissen und das Konzept des geistigen Eigentums.
Auf der Seite des Forums Umwelt und Entwicklung finden sich Infos zu diversen Veranstaltungen im Zusammenhang mit der COP 9 in Bonn.
Aktuelle Verhandlungen, kurzer Bericht von der "Erklärung von Bern".