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Patente und andere geistige Eigentumsrechte auf Pflanzen und Tiere berauben auf juristischem Weg BäuerInnen, Landwirte, Indigene und Hirten weltweit ihrer Rechte an der von ihnen geschaffenen Saatgut-Vielfalt, an den von ihnen gezüchteten Tierrassen und an den von ihnen verwendeten Heilpflanzen.
Eine weitere Gefahr ist durch die “künstliche Verknappung” von biologischer Vielfalt mit der sogenannten Grüne Revolution im letzten Jahrhundert entstanden, die zu einem dramatischen Verlust von Nutzpflanzen-Vielfalt geführt hat. Die wenigen für den Handel zugelassenen Saatgut-Sorten unterliegen in der Regel den Monopolrechten einer Saatgutfirma. In den industrialisierten Ländern haben BäuerInnen und GärtnerInnen deshalb kaum noch “eigenes” Saatgut.
Dieser Abhängigkeit sind sich einige BäuerInnen und GärtnerInnen, vor allem im ökologischen Anbau, bewußt geworden und so wächst seit einigen Jahren in vielen Ländern das Interesse an der Erhaltung alter, regionaler und freier Sorten. In ganz Europa haben sich Initiativen und Netzwerke von BäuerInnen und GärtnerInnen gegründet, um die Saatgut-Erhaltung und Entwicklung selbst wieder in die Hände zu nehmen.
Die offizielle europäische Politik räumt der Erhaltung von biologischer Vielfalt theoretisch zwar einen hohen Stellenwert ein, praktisch aber werden der Erhaltungsarbeit wo es nur geht Steine in den Weg gelegt.
Die “Enteignung” und Monopolisierung von Saatgutes, im Interesse der Saatgutkonzerne und zu Lasten der BäuerInnen und GärtnerInnen, findet auf vielfältige Art und Weise statt. Um dieser Biopiraterie (im weitesten Sinne) praktisch positive Alternativen entgegenzusetzen, unterstützen wir die “Wiederaneignung” und gelebte/angebaute Vielfalt von freiem Saatgut durch BäuerInnen und GärtnerInnen.