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Biopiraterie

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Buch: Grüne Beute
Grüne Beute: Biopiraterie und Widerstand. Das Buch zur Kampagne aus dem Trotzdem Verlag

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Der Hoodia-Kaktus

Die <em>San Bushmen</em> haben diesen Kaktus seit Generationen für seine Hunger stillende Wirkung geschätzt. Diese Eigenschaft wurde einem südafrikanischen Laboratorium bekannt, das den Hunger stillenden Wirkstoff isolierte und patentierte. Eine englische Firma erwarb hierfür die Weltlizenz und verkaufte die amerika­ni­schen Rechte für US $ 21 Mio. an die multinationale Firma „Pfizer“, die daraus eine Schlankheitspille für Millionen von übergewichtigen Menschen, vornehmlich EuropäerInnen und AmerikanerInnen ent­wickeln möchte – ein Markt von Hunderten von Millionen Dollar. Die <em>San</em> gingen bei all dem leer aus und klagten über ihre Vertreter auf Entschädigung.

In den letzten Monaten wurde ein Überein­kommen mit den <em>San</em> getroffen, das diese als TrägerInnen traditionellen Wissens an­erkennt und den ForscherInnen das Recht zuspricht, ihre Forschungsarbeiten (und damit verbunden, die Isolierung des Hunger-stillenden Wirkstoffs) über Geistige Eigen­tumsrechte zu schützen. Die ForscherInnen und die San kamen überein, in Zukunft ihr Wissen gemeinsam zu nutzen, um auf effiziente Weise die Pflanzen zu identifizieren, die kommerziell interessante Wirkstoffe enthalten könnten.

Paradigmenwechsel und Widerstand

Während diese Entwicklung von vielen als Erfolg gefeiert wird, da die indigenen Grup­pen am kommerziellen Gewinn der Aus­beutung ihrer Ressourcen beteiligt werden, wird der Paradigmenwechsel deutlich, der hier stattfindet:

Es liegt nicht in der Tradition der <em>San</em>, einen privaten Besitzanspruch auf eine wild wachsende Pflanze zu erheben. Dieser Paradigmen­wechsel führt dazu, dass die Natur zum reinen Ressourcenlager degra­diert und ausverkauft wird. Während die Konzerne die Natur privatisieren und ihre Claims über eine Ausweitung des interna­tionalen Patentrechts auf alle wirtschaftlich nutzbaren Bereiche der Natur abstecken, formiert sich Widerstand bei Kleinbauern, indigenen Bevölkerungsgruppen und Teilen der Zivilgesellschaft. Widerstand gegen die Privatisierung und Ausbeutung der Natur ist eingebettet in den Widerstand gegen ein kapitalistisches Wirtschaftsmodell, dessen Logik die Privatisierung sämtlicher Natur- und Lebensbereiche erzwingen will.

Neuere Entwicklungen mit Stand vom 10.3.2006 schildert ein Artikel von Grain (englisch).

 

Ein Beispiel von vielen.

Weitere gibt es hier, oder auch unter
GRAIN http://www.grain.org
ETC www.etcgroup.orghttp://www.etcgroup.org

 

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